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Wenn der Weihnachtsmann auf Solr setzen würde

Kerstin Wolf

Kerstin Wolf

Veröffentlicht am 13.12.2016 von Patricia Kaufmann und Bianca Kaustrup

Es ist wieder soweit, Weihnachten steht vor der Tür.
Und wieder flattern täglich all die Wunschzettel der Kinder ins Haus – so viele verschiedene Wünsche, so viele verschiedene Vorlieben.

Hatte die kleine Sophie nicht erst letztes Jahr die Puppe gewollt? – Heuer ist es schon der Schminkkasten!

Und Florian wollte doch erst vor zwei Jahren das Cowboykostüm – heute ist es bereits eine Drohne.

Und Elisa? – Von ihr kam dieses Jahr gar kein Wunschzettel. Aber ich weiß was ihr gefallen könnte, denn ich habe Sie beobachtet. Elisa hat sich erst letzten Monat zwei DVDs gekauft – von diesem berühmten Schauspieler Tim Croise. Und es ist gerade ein neuer Film von ihm erschienen – den werde ich ihr einfach schenken.

Und dann ist da noch Dennis. Er hat Outdoorschuhe, eine Jacke und Wanderkarten auf seinen Wunschzettel geschrieben. Aber weil er besonders brav war, bringe ich ihm noch den Rucksack mit, über den sich Melanie und Björn letztes Jahr auch so gefreut haben.

Aber was soll ich mit Hermann anstellen? Er hat mir schon lange keine Wunschzettel mehr geschickt – nun er ist auch kein kleiner Junge mehr. Aber ich weiß noch, dass er sich immer für Search und Big Data interessiert hat, da wird ihm das Buch „Einführung in Apache Solr“ ganz besonders gut gefallen.
Ein perfektes Geschenk für Hermann!

Wie ich das anstelle?

Klar, meine vielen Wichtel sind eine große Hilfe, aber ohne moderne technische Hilfsmittel könnten wir das niemals schaffen! Bei 7 Milliarden kleinen und großen Kindern mit voll beschriebenen Wunschzetteln braucht es schon mehr als einen Weihnachtsmann und seine Wichtel, um nichts durcheinander zu bringen. Und die ganzen Informationen müssen in kürzester Zeit ausgewertet werden! Aber da wir alle ehrenamtlich arbeiten und Kekse und Milch außerhalb des Nordpols nicht als Währungsmittel anerkannt werden, musste eine kostenlose Technologie her – Apache Solr nennt sich das Ganze.

Ich bin vielleicht ein alter Mann mit weißem Bart – aber ich bin nicht verstaubt und altmodisch!

Mit diesem Solr ist es kein Problem, die ganzen Wünsche zu speichern, egal in welcher Sprache sie geschrieben sind. Alle Briefe kommen in unserem Postfach in Apache NiFi an und werden von dort aus automatisch an die verschiedenen Wunsch-Cluster geschickt. Auch die „Artig und Unartig“-Liste habe ich mittlerweile in einem Solr-Knoten untergebracht. Als Dennis von „artig“ zu „ganz besonders brav“ aufgestiegen ist, konnte ich das ohne merkbare Zeitverzögerung in meinem System sehen!

Und wenn ein Kind mir mal keinen Wunschzettel schreibt, so wie Hermann, bekomme ich Vorschläge – meine Wichtel nennen das immer Recommendations – anhand der Wunschzettel vergangener Weihnachten. Damit ist es jetzt sogar möglich, prädiktiv zu analysieren, was die Kinder sich nächstes Jahr so alles wünschen werden und ich kann schon mal Vorbereitungen treffen.

Und ja, ich gebe es zu. Die kleine Elisa bekommt nur deshalb den richtigen Film, weil mir so ein ausgefuchster Spellchecker gesagt hat, dass der Schauspieler nicht Tim Croise, sondern Tom Cruise heißt.

Außerdem haben wir jetzt noch einen sogenannten ZooKeeper in unserem Team, der dafür sorgt, dass bei der Verteilung der Wünsche auf die Wunsch-Cluster nichts schiefgeht. Ich wünschte manchmal, dass dieser Zookeeper auch die Verteilung der Geschenke übernehmen könnte, aber weil ich dann gar nichts mehr zu tun hätte, mache ich das dann doch lieber persönlich.

Und so bekommt jedes „meiner“ Kinder nicht nur irgendein Geschenk, sondern genau das, was es sich wünscht oder wünschen wird.

Euer Big Data Clause